Plauderei über die deutsche Aktualität
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- michelmau
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Kesseke a écrit:Internet, Smartphone und Facebook vernetzen uns, wenn wir es so wollen, zu jeder Tag- und Nachtzeit
Ich hab aber auch das Recht es nicht so zu wollen .
Das Bedürfnis, anerkannter Teil einer Community zu sein, ist normal.
Hab persönich nie dieses Bedürfnis empfunden.Tut mir leid.
Ich beobachte manchmal Jugendliche im Bus und in der Metro.
Ich auch ; kaum gesetzt , schon wird das Ding aus der Tasche rausgeholt und daran rumgefingert.Die "why" Generation nennen sie das.Hab Angst , daß wir damit auf eine schizoide Gesellschaftsform zusteuern.
Ohne Smartie wäre die große Leere.
Wirklich schade , wenn man sich um was Anderes als ein Smartie nicht interessieren kann .Ich meine die erwähnte "große Leere" ist eher in den Köpfen zu finden.
"La nature a peur du vide ." (Blaise Pascal)
L'harmonie est un équilibre fragile. Pour y contribuer, respectez activement les règles de bonne conduite.
„Den leeren Schlauch bläst der Wind auf, den leeren Kopf der Dünkel.“
Matthias Claudius (1740-1815), dt. Dichter
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- Avonlea
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
michelmau a écrit:Ich beobachte manchmal Jugendliche im Bus und in der Metro.
Ich auch ; kaum gesetzt , schon wird das Ding aus der Tasche rausgeholt und daran rumgefingert.
Wenn es nur so wäre! Ich habe kaum einen Tag verbracht, an dem ich nicht während der Rush Hour auf dem Bürgersteig und am Bahnhof Leute angerempelt habe, die nicht hingucken, wo sie langgehen, weil sie die Augen nicht von ihrem Telefon lassen können. Oder noch schlimmer: Die, die einfach stehen bleiben. Seit das immer schlimmer wird, habe ich eine private Haftpflichtversicherung. Man weiß ja nie, an wen man da gerät.
V.Cousin: «La décadence de la langue française a commencé en 1789!» V. Hugo: «A quelle heure, s'il vous plaît?»
- Dresden
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Kesseke a écrit: Es gibt für viele nicht mehr die "Ruhephasen", die einen offen machen für etwas, was nicht mit der Community zu tun hat. Manchmal entstehen kaum noch persönliche Freiräume.
Das stimmt schon, dass heutzutage, vor allem seit fast jeder Internet hat, das Gefühl für Zeit sich stark verändert hat. Auch wenn ich relativ jung bin, kann ich mich noch an Zeiten ohne Internet errinern, oder an sehr langsames Internet. Früher hatte man nicht erwartet, dass man alles sofort auf dem Teller bekommt... heute fühlt man sich schon beleidigt, wenn man nicht innerhalb von 10 Minuten auf eine SMS antwortet... wie das früher denn war, als man sich Briefe schicken musste!
Kesseke a écrit: ch beobachte manchmal Jugendliche im Bus und in der Metro. Für etliche ist eine Metrofahrt fast eine Tortur. Die Marseiller U-Bahn ist nämlich bis auf 3 Stationen ein einziges Funkloch. Eigentlich mal Zeit, ein bisschen zu sinnieren. Fehlanzeige. Alte SMS werden gezappt und neue "vorgeschrieben". Ohne Smartie wäre die große Leere. Einen Unterschied zu Deutschland (abgesehen von den Funklöchern in Tunneln und U-Bahnen) sehe ich nicht.
Da ich zu den anscheinend bösen Menschen, die ein Smartphone besitzen, fühle ich mich da angesprochen und muss von meiner Erfahrung sprechen: ich gehöre auch zu den Menschen, die beim Warten gerne aufm Smartphone rumspielt... das aber zu einem einzigen Zweck: und zwar um Zeit totzuschlagen! Und sobald mich einer anspricht, mache ich das Ding selbstverständlich wieder in meine Tasche!
Ich glaube nicht, dass das ein junges Phänomen ist: früher gab es schon Zeitungen und Bücher... die lesen Menschen in der U-Bahn ja auch... und keiner meckert, auch wenn das genauso ausschliessend ist.
Michelmau a écrit:Die "why" Generation nennen sie das.Hab Angst , daß wir damit auf eine schizoide Gesellschaftsform zusteuern.
Die Angst bei der "why generation" (übrigens ein sehr dämlicher Name) liegt woanders und nämlich, weil diese Generation (zu der ich gehöre) die Krise gerade erlebt und nicht weiss, ob sie überhaupt einen Job findet, demzufolge was aus der Zukunft wird, ob sie eine Familie gründen soll oder nicht... nichts mit Smartphone...
Michelmau a écrit:Wirklich schade , wenn man sich um was Anderes als ein Smartie nicht interessieren kann .Ich meine die erwähnte "große Leere" ist eher in den Köpfen zu finden.
Du weißt doch, dass wir sehr oft gleicher Meinung sind, aber das ist - tut mir leid - ebenfalls überspitzt.
Das Smartphone ist, und ich werde es so oft wiederholen wie nötig, ein Mittel. Ein Mittel um sich zu vernetzen, sich zu informieren, rund um die Uhr verfügbar sein... Leute, die nur für ihr Smartphone, sind eine sehr geringe Minderheit. Und wenn dann - was glaubt ihr, machen sie denn mit dem Smartphone? Anders als kommunizieren (es gibt 2013 so viele Sozialnetzwerke wie noch nie) oder (eben) die Zeit totzuschlagen, tun sie wahrscheinlich auch nicht.
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- bico
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Wer (wie ich) noch nie etwas von der Generation "why" gehört hat, hier was ich über allerlei Umwege (ggl.de, ggl.fr, wiki.de, wiki.fr) herausgefunden habe:
damit ist die Generation Y gemeint, was sich im englischen wie 'why' ausspricht.
Warum Generation Y ? Dafür gibt es mehrere Erklärungen, die ich alle mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogen finde.
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das ein Modewort ist, um aus etwas ganz Normalem künstlich ein "Phänomen" oder eine "Strömung", bzw eine "Zielgruppe" zu schaffen.
Eigentlich gehöre ich auch zu dieser "Generation". Stimmt fast alles, außer dem Alter: ich habe auch ein Smartphone, bin auf verschiedenen "sozialen" Netzen und schreibe sogar manchmal auf einem Forum.
Aber das glaubt mir ja eh keiner.
damit ist die Generation Y gemeint, was sich im englischen wie 'why' ausspricht.
Warum Generation Y ? Dafür gibt es mehrere Erklärungen, die ich alle mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogen finde.
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das ein Modewort ist, um aus etwas ganz Normalem künstlich ein "Phänomen" oder eine "Strömung", bzw eine "Zielgruppe" zu schaffen.
Eigentlich gehöre ich auch zu dieser "Generation". Stimmt fast alles, außer dem Alter: ich habe auch ein Smartphone, bin auf verschiedenen "sozialen" Netzen und schreibe sogar manchmal auf einem Forum.
Aber das glaubt mir ja eh keiner.
- michelmau
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Die Bezeichnung "why generation" soll von der Form der beiden Schnüren kommen , die von den Ohrhörern kommen ; y wird auf Englisch "why" gesprochen.(Bico hat es auch so erklärt.)
Bezeichnet auch eine Generation , die Antworten auf ihre Fragen im Net sucht.
Diese Erklärung hab ich vor ein paar Wochen im Radio gehört. Ob sie richtig ist ?
Kann ja verstehen , daß ein Minister oder ein Arzt immer erreichbar sein muß.
Ob es bei einem Schüler oder Gymnasiasten der Fall ist ?
Bezeichnet auch eine Generation , die Antworten auf ihre Fragen im Net sucht.
Diese Erklärung hab ich vor ein paar Wochen im Radio gehört. Ob sie richtig ist ?

Dresden a écrit:Ein Mittel um sich zu vernetzen, sich zu informieren, rund um die Uhr verfügbar sein.
Kann ja verstehen , daß ein Minister oder ein Arzt immer erreichbar sein muß.
Ob es bei einem Schüler oder Gymnasiasten der Fall ist ?
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- Dresden
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
michelmau a écrit:Dresden a écrit:Ein Mittel um sich zu vernetzen, sich zu informieren, rund um die Uhr verfügbar sein.
Kann ja verstehen , daß ein Minister oder ein Arzt immer erreichbar sein muß.
Ob es bei einem Schüler oder Gymnasiasten der Fall ist ?
Ist zwar nicht nötig, aber schon angenehm und praktisch.
Man muss kein Minister zu sein, um sich über soziale Kontakte zu freuen (und wer keine Lust mehr auf das klingelnde Handy hat, kann er es immer noch ausmachen).
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- nicimaus25
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Ich finde es gar nicht schlecht, dass Schüler und Gymnasiasten ein Handy oder Smartphone haben
wenn sie von jemanden belästigt oder bedrängt oder geschlagen werden, können sie sofort Hilfe damit holen oder wenn sie sich mal verspäten, dann können sie zu Hause bei den Eltern anrufen und Bescheid geben, oder wenn sie mal den Bus oder Zug verpassen, wissen die Eltern wo sie sind und dann abholen oder irgendsowas in der Art
es ist ja nicht jeder Tag gleich und für die Eltern ist es sicher gut, wenn sie ihr Kind erreichen können bzw. wissen, dass das Kind jederzeit telefonieren kann, wenn es Hilfe braucht...

wenn sie von jemanden belästigt oder bedrängt oder geschlagen werden, können sie sofort Hilfe damit holen oder wenn sie sich mal verspäten, dann können sie zu Hause bei den Eltern anrufen und Bescheid geben, oder wenn sie mal den Bus oder Zug verpassen, wissen die Eltern wo sie sind und dann abholen oder irgendsowas in der Art

On ne voit bien qu'avec le coeur. L'essentielle est invisible pour les yeux.
Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
nicimaus25 a écrit:Ich finde es gar nicht schlecht, dass Schüler und Gymnasiasten ein Handy oder Smartphone haben...
Also, dass Gymnasiasten ein Handy haben, das ist ja voll ok, aber dass ganz ordinäre Schüler jetzt schon eins haben, das geht zu weit.


Ansonsten: Als Teenie hätte es mich genervt, wenn ich andauernd Mama in der Leitung gehabt hätte ("Schätzchen, es ist schon sieben, und du bist immer noch nicht zuhause.") Und wenn ich mal den Bus verpasst hätte, hätten mir meine Eltern was "gehustet", wenn ich den "Abholservice" geordert hätte.

Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Kesseke a écrit:
Also, dass Gymnasiasten ein Handy haben, das ist ja voll ok, aber dass ganz ordinäre Schüler jetzt schon eins haben, das geht zu weit.![]()
![]()

- edwin
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
klar,man muss mit seiner zeit gehen,aber ich denke "wir" hatten mehr spass DAMALS
Geboren vor 1980
Wenn du nach 1980 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun! (aber du solltest trotzdem weiterlesen. Schon allein, um zu verstehen, warum die Pampers-Generation keine Helden hervorbringen wird.)
Wenn du als Kind in den 50er, 60er, 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten!
Wir sind Helden!!!
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wie bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten auch kein Handy dabei. Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld, außer wir selbst. Keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“. Kannst du dich noch an „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders. Wir aßen ungesundes Zeug, (Schmalzbrote, Schweinsbraten, etc.) keiner scherte sich um Kalorien, tranken Alkohol und wurden trotzdem nicht zu dick. Und auch nicht alkoholsüchtig. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.
Wir hatten nicht:
Playstation, nintendo64, x-box, Videospiele, 2000 Fernsehkanäle, filme auf DVD, Surroundsound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms, Jahreskarten im Fitness-club, Handys, etc.)
Wir hatten: FREUNDE !
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten zu denen nach Hause und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns..
Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.
Fahrräder (nicht Mountainbikes) wurden von uns selbst repariert!
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Wir hatten jede Menge Sex. Wir mussten uns die Pornos nicht aus dem Internet laden.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel herausboxten. Im Gegenteil: sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei.
Na so etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht.
Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem mussten wir umgehen, wussten wir umzugehen.
Und gehörst du auch dazu?!?
Herzlichen Glückwunsch!!!
Geb. nach 1980 => so, jetzt wisst ihr Warmduscher das auch;
Geb. vor 1980 => WIR SIND HELDEN!!!!!!!!!!!!!!


Geboren vor 1980
Wenn du nach 1980 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun! (aber du solltest trotzdem weiterlesen. Schon allein, um zu verstehen, warum die Pampers-Generation keine Helden hervorbringen wird.)
Wenn du als Kind in den 50er, 60er, 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten!
Wir sind Helden!!!
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wie bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten auch kein Handy dabei. Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld, außer wir selbst. Keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“. Kannst du dich noch an „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders. Wir aßen ungesundes Zeug, (Schmalzbrote, Schweinsbraten, etc.) keiner scherte sich um Kalorien, tranken Alkohol und wurden trotzdem nicht zu dick. Und auch nicht alkoholsüchtig. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.
Wir hatten nicht:
Playstation, nintendo64, x-box, Videospiele, 2000 Fernsehkanäle, filme auf DVD, Surroundsound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms, Jahreskarten im Fitness-club, Handys, etc.)
Wir hatten: FREUNDE !
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten zu denen nach Hause und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns..
Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.
Fahrräder (nicht Mountainbikes) wurden von uns selbst repariert!
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Wir hatten jede Menge Sex. Wir mussten uns die Pornos nicht aus dem Internet laden.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel herausboxten. Im Gegenteil: sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei.
Na so etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht.
Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem mussten wir umgehen, wussten wir umzugehen.
Und gehörst du auch dazu?!?
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- michelmau
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität


Wir haben die unerträgliche Leere , die vor 80 herrschte, erfolgreich und quasi ohne Trauma überlebt.

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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Nennen wir die "Helden" doch
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(Aktenzeichen ungelöst)
Gab's schon 1968 und existiert immer noch!
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(Aktenzeichen ungelöst)
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
edwin a écrit: ..........................................
Geb. nach 1980 => so, jetzt wisst ihr Warmduscher das auch;
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Obwohl ich ein Vor-1980er-HELD bin, habe ich noch nie, auBer an heiBen Tagen im Schwimmbad, freiwillig kaltgeduscht.


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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Auch wenn's nicht ernst gemeint ist, tun den Augen bei so vielen Pauschalisierungen schon weh.
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Re: Plauderei über die deutsche Aktualität
Ein Mobiltelefon bedeutet aber auch ein großes Maß an Sicherheit. Der Kollege kann mich anrufen, wenn er mich in meinem Urlaub vertritt. Das erwachsene Kind kann anrufen, wenn scheinbar wichtige Post angekommen ist. Und ich möchte wetten, dass mehr Menschenleben durch eine schnelle Unfallmeldung gerettet werden konnten als durch Tempo 130 auf der Autobahn ums Leben kamen. Man sollte wissen, wenn man sein Handy besser in der Tasche stecken lässt. Aber auf die Möglichkeit, mich ständig informieren zu können, möchte ich auch nicht mehr verzichten. Ob ich das auch mache, ist eine ganz andere Frage.
Le Var-mon deuxième pays: http://www.ledramont.eu
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